"Die Leiden des jungen Werther"
Vollständig ins Lateinische übertragen und mit einem ausführlichen Glossar versehen von Nikolaus Groß.
„Die Leiden des jungen Werther“ ist ein Briefroman von
Johann Wolfgang von Goethe. Die Erstausgabe ist im Jahr 1774
erschienen, eine überarbeitete Fassung folgte 1787. Dieses Buch
war Goethes erster Roman, der ihn beinahe über Nacht in
Deutschland berühmt machte. Das Buch erschien im Herbst 1774 zur
Leipziger Buchmesse und wurde dort zum Bestseller. Kein weiteres Buch
Goethes wurde von so vielen seiner Zeitgenossen gelesen. Der daraus
resultierende Erfolg genügte für lebenslangen Ruhm und
Reichtum.
Der größte Teil der Handlung ist in Briefen erzählt, die Werther an seinen Freund Wilhelm Humml richtet.
Als junger Mann, der noch nicht recht weiß, was er im Leben
machen möchte, flieht Werther aus der Stadt in die
bürgerliche Welt eines Dorfes, das als „Wahlheim“
bezeichnet wird. Dort genießt er es, in der Natur umherzustreifen
und sich im Zeichnen zu üben, da er sich selbst als Künstler
betrachtet. Eines Tages lernt Werther einen Amtmann kennen, der ihn in
sein Haus einlädt. Lange findet Werther keine Zeit, um dorthin zu
fahren. Einmal beschließt er aber den Amtmann zu besuchen und
trifft dort eine schöne Frau, Lotte, die Tochter des Amtmannes.
Lotte wird von ihren acht Geschwistern umschwärmt, die sie mit
mütterlicher Fürsorge betreut. Werther weiß im Voraus,
als er zum Amtmann fährt, dass Lotte verlobt ist. Dies sagen ihm
die Frauen, die mit ihm diese Reise zusammen machen. Er verdrängt
dieses Wissen jedoch und verliebt sich sofort in sie. Eines Tages sind
sie, Werther und Lotte, zusammen auf einem Ball. Während des
Balles kommt es zu einem Gewitter. Sie denken beide an das gleiche
Gedicht von Klopstock und bemerken so ihre tiefe Seelenverwandtschaft.
Von da an verbringen Lotte und Werther viel Zeit miteinander.
Als Albert, Lottes Verlobter, von einer geschäftlichen Reise
zurückkehrt, ändern sich Werthers Gefühle
allmählich. Die Anwesenheit des Verlobten macht ihm die
Hoffnungslosigkeit seiner Liebe bewusst. Obwohl Albert ein
sympathischer, gutmütiger Mensch ist, bleibt das Verhältnis
zwischen ihm und Werther gespannt. Als Werther bemerkt, dass er seine
starken Gefühle für Lotte aufgrund der problematischen
Konstellation nicht ausleben kann, verlässt er die Stadt, um
Abstand zu gewinnen. Werther arbeitet eine Zeit lang bei einem
Gesandten, aber die Geschäftspedanterie und die Enge der Etikette
zerstören seine Hoffnungen. Er kann sich mit der oberen
Gesellschaftsschicht und dem Leben der Adligen nicht identifizieren.
Enttäuscht kehrt er nach W. zurück. Inzwischen sind Lotte und
Albert verheiratet.
Als Werther Lotte eines Abends kurz vor Weihnachten in Alberts
Abwesenheit besucht und ihr aus dem "Ossian" vorliest, wird Werther von
seinen Gefühlen übermannt, umarmt und küsst sie. Lotte
reißt sich jedoch los und beteuert, ihn erst Weihnachten (4 Tage
später) wiedersehen zu wollen. Nach diesem Ereignis verzweifelt
Werther endgültig. Er schreibt einen Abschiedsbrief, leiht sich
unter dem Vorwand einer Reise von Albert zwei Pistolen und
erschießt sich. Am nächsten Morgen wird er in seiner
charakteristischen blau-gelben Kleidung schwer verwundet aufgefunden
und stirbt schließlich gegen zwölf Uhr Mittags. Lessings
"Emilia Galotti" liegt dabei aufgeschlagen auf seinem Pult. Ein
christliches Begräbnis bleibt dem Selbstmörder verwehrt.
"Was ich von der Geschichte des armen Werther nur habe auffinden
können, habe ich mit Fleiß gesammelt und lege es euch hier
vor, und weiß, daß ihr mir's danken werdet. Ihr könnt
seinem Geiste und seinem Charakter eure Bewunderung und Liebe, seinem
Schicksale eure Tränen nicht versagen. Und du gute Seele, die du
eben den Drang fühlst wie er, schöpfe Trost aus seinen
Leiden, und laß das Büchlein deinen Freund sein, wenn du aus
Geschick oder eigener Schuld keinen nähern finden kannst."
Johann Wolfgang von Goethes berühmtester Roman "Die Leiden des
jungen Werther", ins Lateinische übertragen und mit einem
ausführlichen Glossar versehen von Nikolaus Groß.
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